Günther: Für reduzierten Mehrwertsteuersatz in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Sachsens Vize-Ministerpräsident und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther hat sich zur Diskussion geäußert, ob der reduzierte Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie beibehalten werden soll. In einem klaren Statement sprach er sich dafür aus, auch über das Jahresende hinaus nachhaltig bei einem Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent in der Gastronomie zu bleiben.
Gasthäuser als Teil der Infrastruktur
Günther betonte, dass Gasthäuser im ländlichen Raum Orte des gesellschaftlichen Lebens sind und als Teil der Infrastruktur angesehen werden sollten, ähnlich wie der Busanschluss, der Arzt im Ort oder der Dorfladen. Angesichts der Tatsache, dass diese Infrastruktur in den letzten Jahren zunehmend ausgedünnt wurde, sei es von großer Bedeutung, den Gasthäusern eine Perspektive zu geben. Darüber hinaus leisten Gastronomiebetriebe wichtige Beiträge zur lokalen Wirtschaft, indem sie Gewerbesteuern zahlen, Ausbildungsplätze anbieten und die Attraktivität der Innenstädte und touristischen Ziele beeinflussen.
Überlebensfrage für Gastrobetriebe
Die Frage, ob der Mehrwertsteuersatz zum Jahresende wieder auf 19 Prozent steigt, sei für das Überleben zahlreicher Gastrobetriebe ausschlaggebend, so Günther. Es könne nicht egal sein, dass diese Betriebe in ihrer Existenz bedroht sind. Ein reduzierter Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie sei daher von entscheidender Bedeutung.
Absenkung des Mehrwertsteuersatzes in der Gemeinschaftsverpflegung
Günther plädierte außerdem dafür, den reduzierten Mehrwertsteuersatz auch auf die Gemeinschaftsverpflegung auszuweiten, wie beispielsweise in Schulen oder Kantinen. Dies wäre ein wirksamer Beitrag, um den Preisanstieg in der Außerhausverpflegung zumindest teilweise zu dämpfen. Angesichts der Bemühungen, regionale Wertschöpfung zu stärken und Lebensmittel direkt vom Acker auf den Teller zu bringen, würde eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes zum Jahresende einen Teil dieser Erfolge zunichte machen.
Initiative der Staatsregierung
Abschließend betonte Günther, dass er sich dafür einsetzen werde, dass die sächsische Staatsregierung eine Initiative zum Thema Mehrwertsteuersatz in den Bundesrat einbringt. Es sei wichtig, diese Diskussion auf Bundesebene anzustoßen und sich für den reduzierten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung stark zu machen.
Wolfram Günther zeigt sich engagiert und setzt sich mit klaren Worten für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ein. Seine Argumentation, dass Gasthäuser als Teil der Infrastruktur betrachtet werden sollten und Gastrobetriebe eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft spielen, ist nachvollziehbar. Die Forderung nach einer Initiative der Staatsregierung zeigt, dass Günther bereit ist, aktiv für seine Überzeugungen einzutreten. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion auf Bundes- und Länderebene weitergeführt wird und ob der reduzierte Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung tatsächlich dauerhaft beibehalten wird.
Quelle: sachsen.de