SMWA plant Unterstützung für Umzug des “Gedächtnis der sächsischen Wirtschaft” nach Borna mit 150.000 Euro

Staatssekretär Thomas Kralinski: "Standortwechsel bietet die Chance, die Ressourcen des Sächsischen Wirtschaftsarchivs zu erweitern und noch mehr Menschen zu erreichen."

Das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) beabsichtigt, den Umzug des Vereins "Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V." (SWA) von Leipzig nach Borna mit rund 150.000 Euro zu fördern. Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski stellte diese finanzielle Unterstützung heute bei den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Gründungsjubiläum des ersten regionalen ostdeutschen Wirtschaftsarchivs in Aussicht. Voraussichtlich nach der Sommerpause wird sich das Sächsische Kabinett mit der geplanten Förderung befassen.

Das Gedächtnis des Industrielands Sachsen

Das am 5. April 1993 gegründete Archiv, dem mittlerweile alle sächsischen Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern angehören, ist das Gedächtnis des Industrielands Sachsen. Es dokumentiert die dynamische Wirtschaftsgeschichte, die mit der Industriellen Revolution Fahrt aufnahm. Sie reicht von der Textilindustrie und dem Maschinenbau über den 1904 von August Horch begründeten sächsischen Automobilbau bis hin zur boomenden Halbleiterbranche im Silicon Saxony. Das SMWA hatte das Sächsische Wirtschaftsarchiv in seiner Gründungsphase mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von rund 140.000 D-Mark unterstützt und somit dessen Ausstattung und Aufbau ermöglicht.

Raum für Schätze schaffen

"Nun ist es an der Zeit, den über die vergangenen 30 Jahre angesammelten Schätzen mehr Raum zu geben. Wir möchten deshalb den geplanten Umzug nach Borna finanziell unterstützen. Der Standortwechsel bietet die Chance, die Ressourcen des Archivs zu erweitern, um noch mehr Menschen zu erreichen und einen breiteren Zugang zu den wertvollen Informationen zu ermöglichen", sagte Staatssekretär Thomas Kralinski zur Festveranstaltung in der Leipziger Konsumzentrale. Dafür sind 150.000 Euro – verteilt über die kommenden fünf Jahre – in den Haushalt eingestellt worden.

Stolze 30 Jahre

"Ich gratuliere dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv ganz herzlich zum 30. Gründungsjubiläum! Es ist heute eine angesehene Institution, die einen Schatz an Informationen und Erkenntnissen für Forscher, Unternehmen und die Gesellschaft bereithält. Gerade die Transformationserfahrungen sind für das kollektive Gedächtnis Ostdeutschlands wichtig. Wer seine Zukunft gestalten will, muss seine Geschichte kennen. Zukunft braucht Herkunft!", fügte Kralinski hinzu.

Ein umfangreicher Bestand

Das SWA verwaltet derzeit etwa 350 Bestände von Unternehmen, Vereinen und Verbänden, Nachlässe sowie Dokumentationen mit einem Gesamtumfang von etwa dreieinhalb Kilometern. Neben Akten, Plänen und Druckerzeugnissen gehören auch etwa 60.000 Fotos zum Bestand des Archivs.

In Ergänzung zum Schriftgut verfügt das Archiv über umfangreiche Sammlungen, unter anderem über etwa 3.000 Firmenfestschriften, rund 5.000 Kataloge und Werbemittel, 5.000 historische Briefköpfe sowie eine rund 12.500 Bände umfassende wirtschaftsgeschichtliche und -wissenschaftliche Präsenzbibliothek.

Zusammenfassung

Der Umzug des "Sächsischen Wirtschaftsarchiv e. V." von Leipzig nach Borna wird vom SMWA mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe von rund 150.000 Euro befürwortet. Dieser Standortwechsel bietet die Möglichkeit, die Ressourcen des Archivs zu erweitern und einen breiteren Zugang zu den wertvollen Informationen über die Wirtschaftsgeschichte Sachsens zu ermöglichen. Mit einer beeindruckenden Sammlung von Dokumenten, Fotos und weiteren historischen Materialien spielt das Archiv eine wichtige Rolle bei der Erforschung und dem Verständnis der Transformationserfahrungen Ostdeutschlands.

Quelle: Sachsen.de

Jörg Zeitler

Ich arbeite als selbständiger Fotograf mit Sitz in Dresden. Neben meiner Leidenschaft für die Fotografie widme ich mich seit Juni 2023 einer weiteren bedeutsamen Aufgabe als Repräsentant des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) in der Region Dresden mit dem Focus auf die Region Dresden Pieschen, Kaditz und Radebeul