SPD-Beschluss zum Transformationsstrompreis sichert Industriestandort
Die SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages hat auf ihrer Klausurtagung in Wiesbaden einen wichtigen Beschluss gefasst: die Einführung eines Transformationsstrompreises, auch bekannt als Industriestrompreis. Dieser Beschluss wurde einstimmig von der Fraktion getroffen und soll dafür sorgen, dass die großen Energieverbraucher die Transformation hin zu erneuerbaren Energien bewältigen können und der Industriestandort Deutschland gesichert wird.
Rettung für die Industrie
Der Transformationsstrompreis, auch Brücken- oder Transformationspreis genannt, ist ein temporär begrenztes Element, das den energieintensiven Unternehmen in Deutschland helfen soll. Mit diesem Preis sollen sie in der Lage sein, die Millionen-Investitionen für neue Anlagen hin zu erneuerbaren Energien zu bewältigen. Oftmals sind niedrigere Stromkosten in Wettbewerbsregionen ein entscheidender Faktor gegen Investitionen in den deutschen Industriestandort. Um dies zu verhindern, ist der Transformationsstrompreis von großer Bedeutung.
Unterstützung für klimaschonenden Umbau
Neben den energieintensiven Unternehmen sollen auch die Schlüsselbranchen für einen klimaschonenden Umbau der deutschen Wirtschaft von diesem Preis profitieren. Dazu gehören beispielsweise Produzenten von Windrädern, Solaranlagen, Batterien oder Wärmepumpen. Der Transformationsstrompreis soll sicherstellen, dass die Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft weiter vorangetrieben wird.
Keine Gerechtigkeitsfrage, sondern strategische Abwägung
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Transformationsstrompreis keine Gerechtigkeitsfrage für alle Unternehmen in Deutschland ist. Vielmehr handelt es sich um eine strategische Abwägung. Es geht darum, die energieintensive Industrie im Land zu halten, wie beispielsweise die Stahl-, Chemie- oder Papierindustrie. Durch die Einführung des Transformationsstrompreises würden sich die Einkaufspreise für diese Branchen wieder verringern, wenn sie Energiepreissicherheit haben.
Nur für energieintensive Unternehmen
Der Transformationsstrompreis wird jedoch nur für energieintensive Unternehmen gelten, von denen es deutschlandweit etwa 2.000 gibt. Ein Beispiel aus Sachsen verdeutlicht dies: Im Landkreis Meißen gelten neun Unternehmen als energieintensiv. Sie allein verbrauchen 10 Prozent des gesamten Energiebedarfs im Freistaat Sachsen. Ein Chemiewerk wie Wacker Chemie in Nünchritz benötigt genauso viel Strom wie die Stadt Chemnitz.
Eine Brücke in die Zukunft
Es ist ermutigend zu wissen, dass der Strom mit dem Ausbau erneuerbarer Energien in Zukunft wieder günstiger wird. Dennoch ist es wichtig, den Ausbau von erneuerbaren Energien und entsprechenden Netzen voranzutreiben. Die benötigten Mengen erneuerbaren Stroms für die Deckung der gesamten Nachfrage werden jedoch erst in den 2030er Jahren zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen wir eine Brücke schlagen und die energieintensive Industrie unterstützen.
Der Beschluss der SPD-Fraktion zum Transformationsstrompreis ist ein positives und wichtiges Signal für die Industrie und auch für den Freistaat Sachsen, wie Wirtschaftsminister Martin Dulig betont. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den Industriestandort Deutschland zu sichern und den klimaschonenden Umbau der Wirtschaft voranzutreiben.
Quelle: sachsen.de