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Arbeitsmarkt im Juli 2023: Rückgang der Arbeitslosenzahlen, aber steigende Unterbeschäftigung

Der Arbeitsmarkt im Juli 2023 zeigt eine saisonbereinigte Verringerung der Arbeitslosenzahl um 4.000 im Vergleich zum Vormonat. Jedoch stieg die Arbeitslosigkeit ohne Berücksichtigung ukrainischer Staatsangehöriger aufgrund der schwachen Konjunktur an. BA-X bleibt unverändert bei 119 Punkten. Die deutsche Wirtschaft ist im Winterhalbjahr weniger stark eingebrochen als erwartet, mit einer stagnierenden Konjunkturdynamik im zweiten Quartal 2023.

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2023

Im Juli 2023 hat sich die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um 4.000 im Vergleich zum Vormonat verringert. Allerdings hätten sich ohne die Berücksichtigung ukrainischer Staatsangehöriger aufgrund der schwachen Konjunktur Anstiege gezeigt. Nicht saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit aufgrund der üblichen Sommerpause um 62.000 auf insgesamt 2.617.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 147.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Juli 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Quote um 0,3 Prozentpunkte. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote lag im Juni bei 3,1 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 gesunken. Im Juli 2023 lag die Unterbeschäftigung bei insgesamt 3.450.000 Personen. Das sind 239.000 mehr als im Vorjahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung lediglich um 88.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Für Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Im Zeitraum vom 1. bis einschließlich 26. Juli wurde für 35.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Mai 2023 zur Verfügung. Laut vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit wurden in diesem Monat 131.000 Beschäftigte mit konjunkturellem Kurzarbeitergeld unterstützt, im Vergleich zu 139.000 im April und 160.000 im März.

Weitere ausführliche Informationen finden Sie im Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit.

Der aktuelle BA-X: 119 Punkte

Der BA-X, ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, bleibt im Juli 2023 im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 119 Punkten. Damit setzt sich der Rückgang der gemeldeten Nachfrage vorerst nicht fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat der BA-X 15 Punkte verloren. Weitere Informationen finden Sie in der Kurzinfo der Bundesagentur für Arbeit.

Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage

Revidierten Ergebnissen zufolge ist die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr weniger stark eingebrochen als zuvor angenommen. Im zweiten Quartal 2023 stagnierte das Bruttoinlandsprodukt laut vorläufigen Berechnungen. Die Konjunkturdynamik bleibt schwach, und auch die Vorlaufindikatoren zeigen eine weitere Eintrübung. Die Arbeitsmarktentwicklung hat sich über die letzten Monate abgeschwächt, fällt im Vergleich zur Konjunktur jedoch positiver aus. Weitere Informationen finden Sie im Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Blickpunkt Arbeitsmarkt: Entwicklungen in der Zeitarbeit

Die Zeitarbeit ist eine wichtige Komponente des deutschen Arbeitsmarktes. Diese flexible Beschäftigungsform ermöglicht es Unternehmen, ihren Personalbedarf schnell an Auftragsschwankungen anzupassen. Dadurch ist die Zeitarbeitsbranche durch eine hohe Dynamik und Fluktuation gekennzeichnet. Gleichzeitig bietet die Zeitarbeit auch Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen, die aufgrund ihrer Arbeitsmarktferne Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben.

Ein aktueller Bericht beleuchtet die Situation von Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern sowie der Zeitarbeitsbranche im Jahr 2022.

Interaktive Statistik “Grundsicherung” wurde erweitert

Die Interaktive Statistik zur Grundsicherung für Arbeitsuchende wurde erweitert. Sie enthält Zeitreihen und Regionenvergleiche der wichtigsten Eckwerte der Statistik. Ab sofort können Nutzer zwei Regionen auswählen und hinsichtlich ihrer Struktur oder über einen Zehnjahreszeitraum vergleichen. Längere Zeitreihen für verschiedene Eckwerte der Grundsicherung können grafisch dargestellt und in Excel exportiert werden.

Die interaktive Statistik zur Grundsicherung für Arbeitsuchende finden Sie auf der Website der Bundesagentur für Arbeit.

Quelle: Newsletter der Bundesanstalt für Arbeit

Jörg Zeitler

Ich arbeite als selbständiger Fotograf mit Sitz in Dresden. Neben meiner Leidenschaft für die Fotografie widme ich mich seit Juni 2023 einer weiteren bedeutsamen Aufgabe als Repräsentant des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) in der Region Dresden mit dem Focus auf die Region Dresden Pieschen, Kaditz und Radebeul